Schmerzen lindern

Damit das Leben wieder freier wird

Rheumatische Erkrankungen gehen häufig mit Schmerzen am Bewegungsapparat, insbesondere in den Gelenken einher. Daher ist die Schmerztherapie ein wichtiger Bestandteil bei der Behandlung dieser Krankheiten. Moderne Medikamente, eine gute Therapieeinstellung und letztlich auch die Anpassung einiger Lebensgewohnheiten, kann langfristig die gewohnte Lebensqualität zurückbringen.

Schmerztherapie soll dazu beitragen, Schmerzen – vor allem des Bewegungsapparates – zu lindern. Schmerzen haben vielfältige Ursachen. Auch rheumatische Erkrankungen, wie die rheumatoide Arthritis, die Psoarias Arthritis oder axSpA/ Mb Bechterew können Schmerzen durch die immun-vermittelte Entzündung versuchen.

Aber auch die Osteoporose, der Knochenschwund, kann z.B. durch einen Bruch eines oder mehrere Wirbelkörper, sog. WK-Fraktur, starke Schmerzen verursachen.

Umgekehrt können jedoch rheumatische Erkrankungen, trotz Entzündung im Körper, schmerzarm verlaufen und führen erst später, also bei starker Entzündung der Gelenke, die zu Gelenksschwellungen führt, auch zu Schmerzen. Oftmals verspüren die Patienten zu Beginn der rh-Erkrankung „nur“ eine Morgensteifigkeit von einer halben Stunde oder mehr.

Schmerzen können jedoch auch im Verlauf erst sehr spät auftreten, wenn z.B. die rheumatoide Arthritis nicht ausreichend gut therapiert wurde und somit nach Jahren zu einer Gelenkszerstörung geführt hat.

Wichtig zu wissen ist, dass die DMARDs (siehe vorher etc..) keine Schmerzmittel sind, sondern Entzündungshemmer, in dem sie das Immunsystem regulieren.

Bei rheumatischen Erkrankung liegt als Ursache ein überschießendes, also ein zu aktives Immunsystem, vor.

Kann durch die Therapie mit DMARDs das Immunsystem vorübergehend erfolgreich gebremst werden, vermindern sich auch die Schmerzen, z.b. in den Gelenken, wenn diese durch das zu aktive Immunsystem ausgelöst werden. Bei der rheumatoiden Arthritis, z.B., führt das Immunsystem zu einer Entzündung der Gelenksschleimhaut, sog. Synovia. Dadurch wird eine Gelenksschwellung mit Schmerzen verursacht.

Somit ist entscheidend, dass der Arzt bzw Rheumatologen, die Ursache der Schmerzen heraus findet um dann gezielt die richtige Therapie einleiten zu können. Erfolgt dies nicht korrekt durch den Arzt, bleibt der Therapieerfolg aus und erzeugt vermeidbare Nebenwirkungen für den Patienten.

Schmerztherapie bei Arthrose

Die häufigste Ursache für Schmerzen des Bewegungsapparates wird jedoch durch den Knorpelschwund, also der Arthrose, verursacht. Dies tritt mit steigendem Alter, Fehlhaltungen, Überbeanspruchung etc vermehrt auf und bessert sich nicht durch die Therapie mit Rheumamedikamenten/DMARDs. Säulen der Therapie sind dabei Physiotherapie und eine Schmerztherapie und in schweren Fällen der operative Gelenksersatz, z.b von Knie oder Hüfte (sog. künstliche Gelenke).

Für die Schmerztherapie der Arthrose kommen Schmerzmittel zum Einsatz. Dazu stehen unterschiedliche Arten/Gruppen von Medikamenten zur Verfügung. Paracetamol, Novalgin und die sog. NSARs (nicht-steroidale Antirheumatica, Bsp. Parkemed, Ibuprofen, Diclofenac….) Zu unterscheiden sind diese von den DMARDs, welche bei rh-Erkrankung eingesetzt werden.

Einerseits können Schmerzmittel als  Salben, z.B. Diclofenac-Salbe, und anderseits in Tabletten- oder Infusionsform verschrieben werden.

Die Auswahl welches Medikament und in welcher Darreichungsform getroffen wird, ergibt sich dadurch, welches Gelenk betroffen ist, wie stark die Schmerzen sind und ob Kontraindikationen für das Schmerzmittel bestehen.

Wichtig ist, dass diese immer in Kombination mit einer Physiotherapie und Korrektur von Fehlhaltungen eingenommen werden sollten.

Gelegentlich kann ein Gelenk auch zur Schmerzsenkung infiltriert werden.

Dabei wird ein Lokalanästhetikum, Kortison oder Hyaloronsäure direkt in das Gelenk gespritzt werden. Damit kann rasch eine Schmerzverbesserung erreicht werden, nachteilig ist jedoch  eine relativ kurze Wirksamkeit, meist nur Tage bis Wochen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Schmerzmittel oft nötig und sehr wirksam sein können um akute und chronische Schmerzen zu senken, nicht täglich über einen langen Zeitraum (Jahre) eingenommen werden sollte und je nach Ursache der Schmerzen zum Einsatz kommen.